NEWS 2/2025 arbeitsunfähig durch Chikungunya

Infoblatt für Unternehmensinhaber/innen

Chikungunya klingt nach einem fernen Tropenproblem – kann für Ihr Unternehmen aber sehr konkret werden, sobald Mitarbeitende auf Dienstreise gehen oder Ihre privaten Urlaube antreten. Die Virus-Erkrankung wird von Mücken übertragen, kann plötzliches hohes Fieber und starke Gelenkschmerzen auslösen und in manchen Fällen zu monatelanger Arbeitsunfähigkeit führen. Besonders kritisch wird das, wenn unverzichtbare Teammitglieder betroffen sind oder Projekte im Ausland zeitkritisch laufen. Langzeiterkrankte bedeuten Produktivitätsverlust, Langzeit-Ausfälle, Reha- und Lohnfortzahlungskosten.

Chikungunya ist kein „kleiner Reiseinfekt“, sondern ein potenzieller **Long-Term-Ausfalltreiber** für Schlüsselpersonen.

Dieses Infoblatt zeigt Ihnen in kompakter Form, wo ein Risiko besteht, welche Folgen eine Erkrankung für Ihren Betrieb haben kann und welche Schutzmöglichkeiten es gibt – von einfachem Mückenschutz bis hin zur neuen Impfung mit Vimkunya®. So können Sie Ihre Fürsorgepflicht als Arbeitgeber erfüllen, Ausfallzeiten reduzieren und Reisetätigkeiten Ihres Unternehmens besser planen und absichern.

Nahaufnahme eines blutsaugenden Moskitos mit gestreiften Flügeln und einem roten Bauch, der auf Haut sitzt.

Quelle: www.who.int

Was sollte ich über Chikungunya wissen?

🦟 Übertragung
    • Virus-Erkrankung, die durch Stiche infizierter Aedes-Mücken (z. B. Tigermücke) übertragen wird 
🤒 Symptome
    • Plötzliches hohes Fieber
    • Starke Gelenkschmerzen (Hände, Füße, Knie)
    • Teilweise monatelange/jahrelange Gelenkbeschwerden, die zur Arbeitsunfähigkeit führen können
    • Bis zu rund 40 % entwickeln eine Polyarthritis
    • Muskel- und Kopfschmerzen
    • Hautrötung / Ausschlag
    • Starkes Krankheitsgefühl (grippeähnlich)
💊 Behandlung
    • Bis heute keine spezifische Therapie
    • Nur Schmerz- und Fiebersenkung, um die Symptome zu lindern
🧓 Risikogruppen
    • Personen mit schweren Vorerkrankungen, wie z.B. Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Immunschwäche
    • Risiko für schwere Verläufe bei älteren Menschen, Schwangeren, Neugeborenen und Kleinkindern

Risikogebiete

Europäische Region in 2025

Insgesamt würden 56.456 CHIKV-Krankheitsfälle in Europa und 40 Todesfälle aus vier Ländern der europäischen Region gemeldet.  Quelle: Weltgesundheitsorganisation

Frankreich

    •  auf französischem Festland mehrere hundert Chikungunya-Fälle, weitere auf Korsika
    • Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist inzwischen in allen Regionen des französischen Festlands nachgewiesen – damit besteht grundsätzlich überall die Möglichkeit lokaler Ausbrüche.

Italien

    • In Emilia-Romagna und Venetien mehrere hundert Chikungunya-Fälle
    • Italien zeigt damit, dass wiederholte Ausbrüche in geeigneten Klimazonen Südeuropas realistisch sind.

Deutschland

    • zunehmend Chikungunya-Fälle bei Reiserückkehrern, insbesondere nach Ausbrüchen im Indischen Ozean (z. B. La Réunion, Mauritius)
    • Die Tigermücken sind bereits in Teilen Deutschlands etabliert (u. a. Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Funde in Bonn, Berlin, Bayern, Thüringen). Mit der weiteren Ausbreitung und Etablierung der Tigermücke steigt mittelfristig das Risiko kleiner lokaler Ausbrüche – vor allem in sehr heißen Sommern.

Übersicht der Risikogebiete weltweit

Weltkarte mit markierten Ländern, die Fälle von Chikungunya zeigen, einschließlich bestätigter und vermuteter Fälle sowie Todesfälle.

Quelle: www.who.int

Was ist jetzt aus Unternehmersicht wichtig?

Risikogebiete kennen
Welche Mitarbeitenden reisen wohin (tropische/subtropische Regionen, ausgewählte Mittelmeergebiete)?

Prävention organisieren

    • konsequenter Mückenschutz (Repellent, Kleidung, Unterkunft) als fester Bestandteil der Reiseplanung

    • frühzeitige reisemedizinische/betriebsärztliche Beratung vor Reisen in Risikogebiete

    • ggf. Angebot/Organisation einer Impfung (z. B. Vimkunya®) nach ärztlicher Empfehlung

Klare interne Regelung
Schriftlich festhalten: „Reisen in Risikogebiete nur mit vorheriger ärztlicher Beratung und Informationsblatt zum Mückenschutz“, Zuständigkeiten benennen (HR, HSE, Betriebsarzt).

Information & Verantwortung
Mitarbeitende einfach und verständlich informieren – die medizinische Einzelfallentscheidung bleibt aber immer bei Ärztinnen und Ärzten, nicht beim Unternehmer.

Impfung – für wen ist sie im Unternehmen sinnvoll?

Ob eine Impfung (Vimkunya) in Frage kommt, orientiert sich an den Empfehlungen von Fachgremien (z. B. STIKO/DFR – Pressemitteilung der STIKO und der DTG zur neuen Empfehlung der Chikun­gunya-Impfung) und wird immer ärztlich entschieden. Aus Unternehmenssicht ist sie vor allem für folgende Gruppen relevant:

    • Mitarbeitende, die in Gebiete mit aktuellen Chikungunya-Ausbrüchen reisen.

    • Personen mit langen oder häufigen Aufenthalten in Endemiegebieten.

    • Ältere Mitarbeitende (≥ 60 Jahre) oder Personen mit schweren Vorerkrankungen, wenn eine Reise in ein Risikogebiet geplant ist.
      Für Personen ab 60 Jahren wird dabei ausdrücklich der VLP-Totimpfstoff Vimkunya® empfohlen, da er kein lebendes Virus enthält und speziell für diese Altersgruppe als geeignete Option angesehen wird.

Trend & Prognose

Zwei Entwicklungen treiben die Ausbreitung maßgeblich voran:

    • Klimawandel: Durch steigende Temperaturen und mildere Winter weiten sich die geeigneten Lebensräume für die übertragenden Mücken (z. B. Tigermücke) immer weiter nach Norden aus.
    • Intensive Reisetätigkeit und globaler Warenverkehr: Geschäftsreisen, Urlaube und internationale Einsätze sorgen dafür, dass das Virus regelmäßig aus Endemiegebieten nach Europa „importiert“ wird. Parallel dazu unterstützt der weltweite Warenverkehr – etwa über den Transport von Pflanzen – die Verbreitung der Mücken selbst.

Fazit

Chikungunya wird wahrscheinlicher, nicht seltener – auch für europäische Unternehmen
mit Reisetätigkeit und Standorten im Süden.